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AutorenbildYvonne Zuberbühler

Träume in Moria

Fotos sind in Moria in den meisten Fällen nicht erlaubt ! Im Zelt von Freunden dürfen wir allerdings fotografieren und alle lieben es ! Doch einige unserer Freunde werden in ihrem Herkunftsland gesucht und so können auch von diesen Bildern nur wenige veröffentlicht werden.

Heute suche ich das kleine Zelt-Restaurant eines Syrers, bei dem ich bereits vor einem halben Jahr regelmässig Falafel gegessen habe. Ich habe mit ihm mein spärliches Arabisch geübt und er hat mir den süssen Tee und die feinen Falafel nie verrechnen wollen. Ich versuche mich gerade zu orientieren, als er lachend aus dem Zelt kommt, wo sich das kleine Restaurant verbirgt. Es ist toll diesen Geschäftsmann, der einst eine Firma in Syrien führte, wieder zu sehen. Er ist für viele Syrer im Camp eine Ermutigung mit seiner Ruhe und seinem Willen das Beste aus jeder Situation zu machen. Auch heute treffen wir in seinem Zelt eine junge Familie, trinken Tee zusammen und der junge Familienvater spricht über die unerträglichen Zustände in Moria. Doch Ahmed (Name geändert) meint, dass es besser werde. Er habe auch mit 57 noch Träume, die er als Ziel vor Augen habe. Er, der auch alles verloren hat…

Auf dem Weg nach Hause versuchen einige Kinder einen selbstgebastelten Drachen steigen zu lassen, der sich ohne Wind aber schnell in einem Baum verfängt. Sie versuchen es immer wieder …bis vielleicht in den nächsten Tagen Wind aufkommt und ihren Drachen hoffentlich hoch hinaufträgt.


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